Krakateam Wildemann
Krakateam Wildemann

Geschichte vom Kraka

 



Im Herbst 1962 wurde von der Firma Zweirad-Union AG in Nürnberg,

damals eine Tochtergesellschaft der Faun-Werke (Fahrzeugfabrik Ansbach und Nürnberg), ein geländegängiges und zusammenklappbares Kleinfahrzeug mit der Bezeichnung " Kraka" (Kraftkarren) vorgestellt.

Dieses Fahrzeug war ursprünglich für den Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft sowie für Katastrophenschutz- und Hilfsdienste vorgesehen.

Die ersten Prototypen waren mit einem Zweitaktmotor der Firma Glas
in Dingolfing ausgerüstet, die auch im Goggomobil verbaut wurden.

Dieser Motor leistete im Kraka’s bei einem Hubraum von 400 ccm 16 PS.

Die Felgen mit der Bereifung der Größe 6.00-16 waren baugleich mit den Rädern des DKW Munga. Da der eigentlich angesprochene Kundenkreis wenig Interesse an dem Fahrzeug zeigte, versuchte man verstärkt, die Bundeswehr als Kunden zu gewinnen, da von dieser ein geländegängiger, luftverlastbarer Waffenträger für die Luftlandeeinheiten gesucht wurde.

Leider war es wegen des Klappgelenkes nicht möglich ein Allradfahrzeug davon zu bauen. Im Jahr 1965 wurden zunächst 50 Fahrzeuge zu Erprobungszwecken an die Bundeswehr geliefert und sowohl bei der Erprobungsstelle 41 als auch bei der Luftlandedivision eingehend geprüft.

Diese Fahrzeuge waren bereits mit den speziell entwickelten Niederdruckreifen

der Größe 22 x 12 Lypsoid ausgerüstet, entsprachen ansonsten aber weitgehend den
ersten Prototypen. Bei der Erprobung stellte sich bald heraus, dass das
Fahrgestell für die vorgesehene Nutzlast von 750 kg zu schwach dimensioniert
war. Außerdem erwies sich der eingebaute Zweitaktmotor als nicht kräftig genug.
Ab 1971 wurden deshalb grundlegend überarbeitete Erprobungsmodelle von Faun an
die Bundeswehr geliefert. Unter anderem wurde der Rahmen verstärkt und eine
zusätzliche Blattfederlage an der Vorderachse montiert. Die Abdeckbleche über
den Vorderrädern wichen geschlossenen Staukästen. Das Armaturenbrett wurde neu
gestaltet und die Antriebseinheit gegen eine stärkere getauscht.

Zum Einsatz kam jetzt der aus dem BMW 700 stammende Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor (Typ 427) mit 697 ccm samt Getriebe.

Die Motorleistung war durch einen geänderten Vergaser sowie einen Drehzahlbegrenzer von ursprünglich 34 PS auf 26 PS reduziert worden.
Nach einigen weiteren Änderungen wurden in den Jahren 1974 / 75 insgesamt etwa
860 Stück des "Lkw 0,75 t Kraka Typ 640", wie der Kraftkarren offiziell genannt
wurde, an die 1.LL-Division geliefert. Dort standen sie rund zwanzig Jahre lang
im Einsatz. Die letzten Fahrzeuge wurden im Laufe der 90er Jahre ausgemustert
und durch den Waffenträger Wiesel ersetzt. Die von Anfang an als Rüstsatzträger
konzipierten Kraka’s zeichneten sich durch eine gute Lufttransportfähigkeit
(Abwurf am Fallschirm und Transport als Außenlast waren möglich) und hohe
Robustheit aus, wobei man sagen musste das der Abwurf mit dem Fallschirm auch
einige der schöne Prachtexemplare zu Bruch gingen ließ. Die 1.40m 1.40m große
Ladefläche war zur Aufnahme verschiedener Einbausätze vorbereitet. So konnte man
die Kraka’s als Funkfahrzeuge oder behelfsmäßige Krankenkraftwagen (KrKw)
einsetzten . In der Rolle als Waffenträger waren die Kraka’s mit der MK 20mm,
dem PzAbw-Leichtgeschütz 106 mm, dem 120 mm Mörser oder den PzAbw-System Milan und TOW ausgerüstet. Zur Versorgung der Mörsertrupps gab es zudem ein
Munitionstransportfahrzeug, das 34 Mörsergranaten transportieren konnte. Denn
bei einer Zuladung von über 800Kg konnte sich das Kraka als Lastenträger ja wohl
sehen lassen. Die Kraka’s waren ganze 1,19m (über Lenkrad) hoch, hatten eine
entfaltete Länge von 2,78m und eine Breite von 1,51m. Beim zusammen geklappten
Fahrzeug reduzierte sich die Länge auf 1,85m. Eine leicht gepanzerte zweisitzige
Version des Kraka, welche mit einer 20 mm-Bordkanone oder zwei
Panzerabwehr-Lenkraketen des Typs HOT ausgerüstet werden sollte, wurde 1972
vorgestellt, aber nicht in Serie gefertigt. In der Vergangenheit benutzte man
die Kraka's aus den sechziger Jahren auch auf der Hardhöhe zum Schneeräumen oder
auch zum rangieren von Flugzeugen auf Flughäfen sowie auch als
Feuerwehreinsatzfahrzeuge. Ebenso konnte sich der 1976 von Faun angebotene Kraka
mit 602 ccm / 29 PS mit einem Französischen Motor von Citroen nicht durchsetzen
.Und zum Schluss, wollen wir mal ganz ehrlich sein die meiste Zeit haben die
Soldaten das Kraka doch geschoben. Denn diese Information habe ich von Soldaten
die Aktiven Dienst mit dem Kraka versehen haben.

 

 

 

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