Unser Kraka war in der Zeit von 1974 nach seiner
Auslieferung bis zu seiner Ausmusterung im Jahr 1993 beim
1./ FschJgBtl. 251
in Calw bei Stuttgart stationiert.
Hier eine kleine Information zur Stadt Calw
und seiner Umgebung.
Die Stadt Calw liegt ca.30 Kilometer west / südwestlich von Stuttgart am Rand
des nördlichen Schwarzwaldes im engen Tal der Nagold, die sich vor Jahrtausenden
ihr Flussbett in den rotbraunen Buntsandstein gegraben hat. Wie man unten auf
den Bildern sieht, ist die Stadt Calw eine wunderschöne Altstadt mit Fachwerkhäusern.
Die Hänge zu beiden Seiten der Nagold sind steil, das Nagoldtal eng.
Deshalb musste die Stadt den Berg hinauf wachsen. Der Sprung auf
die Berge glückte Calw erstmals in den dreißiger Jahren. In den siebziger Jahren
folgte mit der Gemeindereform die Eingemeindung weiterer Ortsteile, so dass die
Stadt Calw heute sehr weitläufig ist und über eine überraschende Ausdehnung
verfügt. Die topographischen Daten der Umgebung und der Stadt mit 344 Metern
lassen erkennen, wie abwechslungsreich die Landschaft ist.
Hier Informationen über den Werdegang des
Standortes unseres Kraka.
Beginn des Aufbaus von Luftlandetruppen in der Bundeswehr war das Jahr 1958.
Nach etwa 20 Monaten fiel dann im März 1958 die Entscheidung für den Standort
Calw. Nach nur knapp 18 Monaten war es denn so weit, der Baubeginn
der Kasernenanlage "Im Hau" konnte beginnen. Das Richtfest
Kasernenanlage und
Einrichtung der Standortverwaltung Calw konnte nun schon nach einer kurzen
Bauzeit von 14 Monaten gefeiert werden. Im März 1961 konnten nach der
Fertigstellung der Kaserne die ersten Fallschirmjäger Calw in ihren neuen
Standort beziehen . Die Fallschirmjägerbrigade 25 bezieht zunächst mit dem
Luftlandeversorgungsbataillon 256 und mit der Fallschirmpionierkompanie 250 den
neuen Standort. Ein halbes Jahr später folgt die Stabskompanie. Im Mai 1961
wurde die Einweihung der Kaserne "Im Hau" vorgenommen.DasFallschirmartilleriebataillon
255 wurde im Oktober 1961 in dieGraf-Zeppelin-Kaserne (bis 1970) verlegt. 3
Jahre später hat man dann dieUmbenennung der Kaserne "Im Hau" in
"Graf-Zeppelin-Kaserne" vollzogen. Im März 1971 wurde das
Fallschirmjägerbataillon 251 von Böblingen nach Calw verlegt, wo
man nach nur 4 Monaten die Fallschirmjägerbrigade 25 in Luftlandebrigade 25umbenannte.
Die Umgliederung des Luftlandeversorgungsbataillon 256 in die selbständige Luftlandeversorgungskompanie 250 wurde im Oktober 1971durchgeführt.
Die Aufstellung der ersten Kommandokompanien in den Luftlandebrigaden der
Fallschirmjägertruppe und Einrichtung eines Kommandoführerlehrgangs an der
Luftlande- / Lufttransportschule in Altenstadt wurde in den Jahren 1989/1990
vollzogen.
Im Jahr 1992 werden mit der Heeresstruktur 5 die speziellen Fallschirmjägerkompanien
(B1) in den Luftlandebrigaden aufgestellt, intern auch als Kommando- Bravo-
Kompanien bezeichnet. Ihr Auftrag: "Die Fallschirmjägerkompanie B1 kämpft
mit denKommandos einzeln oder zu mehreren zusammengefasst auf sich gestellt im
gesamten Verantwortungs- und Interessengebiet eines Korps und führt
Kommandounternehmen gegen Ziele von operativer Bedeutung." Die Rettung und
Evakuierung deutscher Staatsbürger durch belgische Fallschirmjäger aus dem
Bürgerkriegsgebiet Ruanda gilt allgemein als Anlass für die Überlegungen zur
Aufstellung des Kommandos Spezialkräfte. Im selben Jahr zeichnet sich eine
Neuausrichtung der Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland ab:
Deutsche
Krisenreaktionskräfte sollen materiell so ausgestattet sein, dass sie in der Lage
sind, Operationen unter Beteiligung aller drei Teilstreitkräfte im Zusammenwirken
mit den Bündnispartnern zu führen und dabei das gesamte Spektrum möglicher
Einsätze abzudecken, von der modernen Guerilla-Kriegführung bis zum Einsatz
gegen hochwertig ausgerüstete Streitkräfte. Mitte 1994 werden durch de Führungsstab
des Heeres konzeptionelle Grundlagen für deutsche Spezialkräfte erarbeitet. In
den Jahren 1994 / 1996 hat man mit der Ausbildung von Soldaten in enger
Zusammenarbeit mit amerikanischen und britischen Spezialkräften sowie mit der
GSG 9 des Bundesgrenzschutzes begonnen.
Am 28. September 1995 werden die konzeptionellen Grundlagen für das KSK als Ziel-
und Planungsvorstellungen Spezialkräfte durch den Inspekteur des Heeres erlassen.
Am 1. April 1996 erfolgt in der Graf-Zeppelin-Kaserne in Calw die
Außerdienststellung der Luftlandebrigade 25 "Schwarzwald". Zeitgleich
wird mit dem Aufbau der KSK begonnen. Durch die Aufstellung verbessert entscheidend
die Voraussetzungen für Krisenvorsorge und Krisenbeherrschung durch das
Zusammenfassen der bisherigen Fernspähkompanien der Korps und der
Kommandokompanien aus den Luftlandebrigaden entscheidend verbessert. Die vorgesehene Ausstattung dieses Kommandos mit eigenen Führungs-, Fernmelde- und
Unterstützungskräften runden dies ab. Am 20. September 1996 wird das KSK offiziell in Dienst gestellt und beginnt mit den nachstehenden Einheiten de Ausbildungsbetrieb:
-Stabs- und
Fernmeldekompanie- Unterstützungskompanie -Fernspähkommandokompanie-
-Kommandokompanien 1 und 2- Ausbildungs- und Versuchszentrum-
Die Aufstellung der Kommandokompanien 3 und 4 soll 1998 erfolgen. Die ersten
Kommandosoldaten kommen aus den Kommando- Bravo- Kompanien und anderen
Bereichen der Fallschirmjägertruppe. Die Tradition der außer Dienst gestellten
Luftlandebrigade 25 "Schwarzwald" wird im Kommando Spezialkräfte fortgeführt.
Während der Aufbaujahre des KSK wird Generalleutnant Willmann, der damalige
Inspekteur des Deutschen Heeres, zur treibenden Kraft eines schnellen und
zielstrebigen Aufbaus des KSK. Der erste Einsatzzug Retten und Befreien ist am
1. April 1997 mit 20 Mann offiziell einsatzbereit, um künftig deutsche
Staatsbürger weltweit aus Notsituationen zu retten. Vom 1. - 12. September 1997
läuft auf dem Truppenübungsplatz Baumholder die Heeresübung SCHNELLER
ADLER, bei der das KSK erstmals einer breiten Öffentlichkeit
präsentiert wird.
Im Rahmen einer Evakuierungsoperation erfüllt der erste Einsatzzug seinen Auftrag: Retten und Befreien. Hier entsteht auch das inzwischen legendäre Foto der Vier
Kommandosoldaten an der Hausecke. Die Verleihung des neuen
Barettabzeichens - Kommandoschwert im Eichenlaub in Calw- wurde am 26.09.97 vorgenommen. Das KSK beginnt im Jahr 1998 mit der Durchführung von Aufträgen weltweit. Fast
alle Operationen laufen im Verborgenen. Erst im Jahr 2000
bestätigt Generalleutnant Willmann offiziell in einer Fernseh-Reportage der ARD,
dass das KSK bereits mehrfach in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo zum Einsatz
kam, ohne jedoch auf Einzelheiten einzugehen. Am 16.11.2001 wurde mit dem
Bundestagsbeschluss der Einsatz von bis zu 100 Spezialkräften zur Bekämpfung des
internationalen Terrorismus im Rahmen der Operation Enduring Freedom beschlossen.
Durch Umgliederungsmaßnahmen 2005 entstand aus dem Sanitätsbereich, welcher der
Stabs- und Versorgungskompanie angehörte, ein eigenständiges Sanitätszentrum.
Zudem kam die Spezialkommandokompanie hinzu.