Krakateam Wildemann
Krakateam Wildemann

Geschichte vom Kraka zum Wiesel

 



Während des Kalten Krieges wurde auf NATO-Seite nichts so sehrgefürchtet,
wie die gewaltigen Panzerarmeen des Warschauer Paktes. Um dieser riesigen Streitmacht etwas entgegenzusetzen, wurden leistungsfähige Panzer gebaut, aber auch auf nahezu jedem Fahrzeug, das im Frontbereich zum Einsatz kam, eine Panzerabwehrwaffe montiert. Das größte Kopfzerbrechen bereitete die mangelnde Panzerabwehrfähigkeit der Infanterie, insbesondere der Fallschirmjäger. Diese Truppengattung hatte während des Kalten Krieges die Aufgabe an den Brennpunkten
der Front im wahrsten Sinne des Wortes, einzuspringen. Um den feindlichen Panzern mehr als bloße infanteristische Kampfkraft entgegenzusetzen, wurde bei der Bundeswehr der Lkw 0,75 t KRAKA eingeführt. Dieses Fahrzeug konnte als vielfältige Waffenplattform agieren. Neben Bestückung mit Maschinenkanone und rückstoßfreien Geschützen konnte auch der Panzerabwehrflugkörper Milan montiert werden.

Doch das KRAKA hatte immer noch den Mangel, dass die Besatzung im Kampf keinerlei Schutz besaß, da das Fahrzeug ungepanzert war. Um diesen Mangel zu beseitigen, schrieb die Bundeswehr einen Auftrag für ein leicht gepanzertes Fahrzeug aus, welches lufttransportfähig sein sollte. Es sollte über einen großen Aktionsradius, eine gute Geländebeweglichkeit und eine hervorragende Durchhalte- und Durchsetzungsfähigkeit verfügen. Weiterhin sollte das Fahrzeug per Lastenfallschirm, bzw. im Hubschraubertransport angelandet werden können. Die Firma Porsche stellte 1975 insgesamt sechs Prototypen dieses künftigen Waffenträgers vor, doch im Jahre 1978 musste das Programm aufgrund finanzieller Probleme gestrichen werden. Wegen des regen Interesses im Ausland stellt Porsche das Programm aber nicht ein. 1990 wurde nach langen Tests das Fahrzeug der Firma Porsche bzw. MaK (heute Rheinmetall Landsysteme) ausgewählt und erhielt den Namen Wiesel.

Dieser Name war eine hervorragende Bezeichnung für das agile Fahrzeug, welches den damaligen Fallschirmabwehrpanzerbataillonen, und damit den Fallschirmjägern, endlich eine vollwertige und kampfkräftige Waffenplattform bot. In den Jahren 1990 bis 1992 wurden 133 Wiesel MK 20 und 210 Wiesel TOW den Fallschirmjägern des Heeres übergeben. Im Rahmen der Umstrukturierung der Bundeswehr, nach Ende des Kalten Krieges, wurden viele Verbände aufgelöst oder verkleinert.

Dieses Schicksal traf auch die Fallschirmjäger und so gelangte der Wiesel auch in den Fuhrpark der schweren Kompanien der Jäger und Gebirgsjäger. Diese Verbände hatten schon vorher beträchtliches Interesse an der Waffenplattform Wiesel gezeigt. Erstmals zum Einsatz kam der Wiesel bei dem UNOSOM Einsatz in Somalia 1993. Seit dieser Zeit hat sich der Wiesel bei zahlreichen Auslandseinsätzen (IFOR, SFOR, KFOR, TFH, ISAF) bewährt. Dort wird das Fahrzeug sehr gerne zur Konvoi-Begleitung und dem Konvoi-Schutz eingesetzt. Weitere Aufgabenschwerpunkte des Wiesel sind das Überwachen von Geländeabschnitten und Objekten, das Beobachten und Sichern an Kontrollpunkten sowie das Verstärken von Kräften im Objektschutz. Das anfangs nur Wiesel genannte Fahrzeug wird seit der Vorstellung des Wiesel 2 als Wiesel 1 bezeichnet. Doch das die ursprüngliche Version Wiesel 1 noch lange nicht veraltet ist, zeigt die Weiterentwicklung zum Spähpanzer der Luftlandeaufklärer.
Die deutsche leichte Infanterie verfügt mit dem Wiesel und seinen zahlreichen Versionen über ein, vor allem für die Luftlandetruppe, einzigartiges Kampffahrzeug, um das die Bundeswehr von zahlreichen Alliierten beneidet wird.

 

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